Samon kauft Bieler+Lang –
Bieler+Lang wurde an die Safe Monitoring Group verkauft

Safe Monitoring Group kauft Bieler+Lang
Samon kauft Bieler+Lang

Und das in den letzten Jahren sich stetig drehende Übernahmekarussell dreht sich weiter und hat nun Bieler+Lang „erwischt“.
Wer wird wohl der nächste sein?

https://samon.se/news/safe-monitoring-group-acquires-bieler-lang-gmbh-a-leading-manufacturer-of-gas-detectors-in-germany

Die Firma Bieler+Lang wurde 1967 in Achern durch Hermann Bieler und Karl-Heinz Lang gegründet. Man begann mit der Lohnfertigung von elektrischen Komponenten und Leiterplatten.
Dies entwickelte sich sehr positiv, sodass man bereits 1970 in Oberachern einen Neubau durchführte, welcher in den Jahren danach immer wieder angebaut wurde.

1971 begann der eigentliche Einstieg in die Gaswarntechnik mittels einer „Luft-Steuerung“.
Am 12.09.1978 wurde die heutige Bieler+Lang GmbH gegründet.
Es folgten in 1982 erste Gasmesssysteme für brennbare und direkt danach für toxische Gase.

1993 wurde die Geschäftsführung an Thomas Springmann übertragen, welcher zusammen mit Heinz Lang die Firma weiter entwickelte. Man konzentrierte sich weiter auf die Leiterplattenfertigung und auf die Entwicklung von Gaswarnprodukten für den Ex-Bereich.
Es folgten DIN ISO Zertifizierungen und ATEX-Zulassungen, bis Heinz Lang die Firma verließ und sich als Berater für Zertifizierungen und Zulassungen von Gaswarnprodukten selbstständig machte.

Bieler+Lang, Messe Chillventa 2022

Im Jahr 2007 zog die Firma mit der Gaswarntechnik um nach Renchen und 2013 baute man in Achern neu. Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen zog man die Gaswarntechnik ebenfalls um in das erweiterte Gebäude in Achern, wo die Firma bis heute ihren Firmensitz hat.

Aber auch innerhalb der Struktur gab es diverse Veränderungen. Viele Jahre hat Bieler+Lang mit Landesvertretungen gearbeitet. Bedeutet, dass in verschiedenen Regionen selbstständige Händler eine Vertretung von Bieler+Lang innehatten.
Mit den Jahren wurde immer mehr spürbar, dass man dadurch weniger Roherlös für notwendige Investitionen hatte, da das margenträchtige Dienstleistungsgeschäft direkt bei den Vertretungen verblieb und man nur den Materialverkauf hatte.
Deshalb beschloss man, Anfang der 2000 dieses Prinzip zu ändern und die Kunden verstärkt direkt durch Bieler+Lang zu betreuen, und löste die Landesvertretungen sukzessive auf.

In 2020 wies die Firma Bieler+Lang eine Bilanzsumme von 6,88 Millionen Euro aus bei einem Jahresüberschuss von 219 tausend Euro und laufenden Krediten bei der Volksbank eG und Verbindlichkeiten bei den Gesellschaftern in Höhe von 1,4 Millionen Euro.
Die Mitarbeiteranzahl betrug zu diesem Zeitpunkt 67, wovon 4 Aushilfen waren.
(Daten aus dem veröffentlichen Jahresabschluss 2020)

Die Firma wurde am 18. Januar 2023 verkauft von den beiden Gesellschaftern Thomas und Heidi Springmann (siehe Bild oben). Die Familie Springmann hat eine gewisse Summe re-investiert und ist nun Aktionär der Safe Monitoring Group, laut der Pressemitteilung und bezeichnet es selber als “Zusammenschluss”.

Nun ist ein alter deutscher Hersteller verkauft an eine bis Dato in Deutschland völlig unbekannte Firmen Gruppe: Safe Monitoring Group.

Samon, Messe Chillventa 2022

Den Namen habe ich in diesem Zusammenhang das erste Mal gehört.
Die Firmengruppe scheint Schwedisch zu sein und laut Recherche im Netz werden seit 2020 dort Umsatzzahlen ausgewiesen.
Rein spekulativ erscheint es, als ob diese Gruppe auf Initiative der Firma Samon AB gegründet wurde, um andere Firmen kaufen und getrennt halten zu können. Die betroffenen Firmen bezeichnen dies als Zusammenschluss durch den Verkauf an eine übergeordnete “Group”. Zu der Safe Monitoring Group gehört neben Samon auch die Firma InduPro, ein weiterer Gaswarngeräte-Hersteller aus Schweden.

Die Firma Samon ist in Schweden ein bekannter Hersteller von Gaswarngeräten und hat schon seit einiger Zeit versucht, mehr auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.
Auf verschiedenen Messen, wie z. B. der Chillventa 2022 in Nürnberg, war Samon als Aussteller auch vertreten, was die Bemühungen des Markteintritts unterstreicht.
Nun hat man sich einen alteingesessenen deutschen Hersteller gekauft (Bieler+Lang wird sicherlich sagen “zusammengschlossen” durch das “Re-Invest”) und ist damit direkt auf dem deutschen Markt vertreten. Natürlich bleiben alle Firmennamen unverändert erhalten. Mal schauen, ob sich nicht doch langfristig ein Name dazu durchsetzen wird, Samon oder Bieler+Lang, denn für Ex-Produkte ist eine Zweimarken-Politik sehr kostspielig.

Das erste Statement dazu wurde bereits in der Pressemitteilung gesetzt:
Zitat: „So werden z. B. Kältekunden in Deutschland eine engere Präsenz von SAMON, einem weiteren Unternehmen der Safe Monitoring Group, vorfinden…“

Ich wünsche den Mitarbeitern von Bieler+Lang alles Gute und viel Erfolg.

Stellungnahme der Firma Bieler+Lang,
vertreten durch Frau Susanne Dussa (Geschäftsführerin)

Von der Safe Monitoring Group konnte man bisher nichts lesen, da die Dachgesellschaft von Samon bis vor kurzem noch SA Industriutveckling hieß. Dieser Name wurde, auch auf unseren ausdrücklichen Wunsch in “Safe Monitoring Group” geändert, da man SA Industriutveckling in Deutschland kaum aussprechen kann.

Unterhalb dieser Dachgesellschaft bleiben alle Mitgliedsfirmen für sich selbständig. Daher wird auch die Marke Bieler+Lang weiter präsent bleiben.

Beim Zusammenschluss war ausdrückliche Bedingung der Schweden, dass sowohl Management als auch die Mitarbeiter mit an Bord bleiben und wir gemeinsam eine Wachstumsstrategie entwickeln, die eine Firma allein so nicht leisten könnte. Wir werden deshalb hier in Deutschland sowohl die Produktion, als auch Vertrieb und Service für die Gaswarntechnik stark ausbauen. Ein Verstärkter Vertrieb im Ausland soll mit der Gruppe erfolgen.

Dass wir eine der wenigen Firmen in der Gaswarnbranche sind, die in Deutschland noch mit einer sehr hohen Fertigungstiefe, inklusive kompletter Elektronikfertigung selbst produziert, war unter anderem ein Punkt, der innerhalb der Gruppe Synergien erzeugt.

In den letzten Jahren konnte man deutlich sehen, was Probleme in den internationalen Lieferketten bei uns ausrichten können. Da wir im direkten Kontakt mit unseren Bauteillieferanten stehen, konnten wir uns rechtzeitig mit ausreichend Material versorgen und sind auch im letzen Jahr lieferfähig geblieben. Bei einem Messfühler mussten wir das Design ändern, aber dieses Gerät wird spätestens Ende dieses Monats wieder zu Verfügung stehen. Wir haben auch noch Möglichkeiten, unsere Produktion stark auszuweiten und auch für weitere Firmen der Safe Monitoring Group zu produzieren.

Wir hätten ohne Probleme weiter eigenständig bleiben können, haben uns aber trotzdem bewußt für diesen Weg entschieden. Im letzten Jahr haben wir den besten Umsatz und das höchste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt. Unser Produkte sind qualitativ hochwertig und gut am Markt positioniert. Wir haben gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, ein gutes Führungsteam und ein Geschäftsführerteam, das die Zukunft der Firma aktiv gestalten will. Hierbei bleibt mein Vater noch in den nächsten zwei Jahren als Geschäftsführer für die Firma tätig, übergibt aber jetzt schon Teile seiner Aufgaben an mich und vor allem Frank Kegel, der seit Dezember ebenfalls als Geschäftsführer tätig ist.

Ich bin mir sicher, dass man in der nächsten zeit noch öfter von der Safe Monitoring Group hören wird. In ein paar Monaten oder Jahren können wir dann mit Fakten ausdiskutieren, ob es uns “erwischt hat”, oder ob wir zur richtigen Zeit einen mutigen großen Schritt gemacht haben.
Deutsche Pressemitteilung unter: https://bieler-lang.de/news/pressemeldungen/

Quelle: Original Email zur Veröffentlichung von Frau Dussa vom 20.01.2023

Resümee

Es gibt immer verschiedenen Sichtweisen und deshalb bedanke ich mich bei Frau Dussa für die offenen Worte und wünsche Bieler+Lang, dass die Visionen so in Erfüllung gehen mögen.

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, dann liegt ein gewisses Interesse vor.
Da noch weiterführende Informationen vorliegen, welche nicht „belegbar“ sind, stehe ich für Gesprächsaustäusche (keine einseitigen Gespräche) gerne zur Verfügung.  

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