Nachlese in Sachen stationäre Gaswarntechnik zur Achema 2024
Vorweg
Alle Schilderungen und Interpretationen in diesem Beitrag beziehen sich rein auf die Ausstellungshalle 11.0 und 11.1 und im Detail rein auf die Aussteller von stationärer Gaswarntechnik.
Achema 2024
In diesem Jahr fand die internationale Leitmesse Achema das erste Mal nach Corona wieder im ursprünglichen Rhythmus im Juni in Frankfurt am Main statt. Da bereits der Vertrag für 2027 abgeschlossen wurde ist davon auszugehen, dass im Juni 2027 die nächste Achema stattfinden wird.
Sensor+Test
Was leider extrem ungünstig und wenig nachvollziehbar war, ist die Tatsache, dass man zeitgleich die Messe Sensor+Test in Nürnberg veranstaltete, welche für viele aus den Hallen 11 (Mess- und Regeltechnik) eine „Pflichtveranstaltung“ als Besucher ist. In meinen vielen Achemas, welche ich schon miterleben durfte, habe ich eine solche Überschneidung noch nicht mit bekommen.
Fehlende global Player
Leider hat es sich aktuell etabliert, dass durch die Verschiebetaktik der Achema in 2021 nun zahlreiche große Gaswarngeräte-Hersteller wie die Firma Honeywell oder MSA gar nicht erst auf der aktuellen Achema als Aussteller vertreten waren.
Auch fiel der Messestand der Firma Dräger deutlich kleiner aus mit deutlich weniger Personal, was sicherlich der schlechten Messe im Sommer 2022 geschuldet ist.
Interessant ist, dass man seitens dieser Konzerne aber schon gerne Geschäfte mit der Chemie-Industrie machen möchte, aber die Kosten für Messen möchte man anscheinend reduzieren.
Sicherlich trägt auch die Kostensteigerung der Achema dazu bei, mit der Hoffnung, dass die Verantwortlichen der Achema die Kostenstruktur einmal überdenken.
Es wäre gut, wenn die Achema in Sachen Gaswarntechnik wieder zu altem Glanz und Ansehen zurückkehren könnte und als Branchentreff dienen würde.
Vorab-Zusammenfassung
Trotz allem war die Messe Achema 2024 für mich sehr interessant und einen Besuch auf jeden Fall wert.
Hier folgend meine Zusammenfassungen zu meinen Standbesuchen bei zahlreichen Gaswarngeräte-Herstellern.
Ados, Halle 11.1 Stand F86
Wie bereits bei der Achema 2022 war ich dieses Mal Ados aus Aachen wieder mit einem Messestand vertreten. Gerne besuche ich diesen sehr ansprechend aufgemachten Messestand und unterhalte mich dort jedes Mal gut mit den entsprechenden Mitarbeitern wie zum Beispiel Herrn Andreas Stehle.
Neue Produkte gibt es seit der Achema 2022 nicht zu vermelden, allerdings ist die übersichtliche Aufmachung der Produktpräsentation immer wieder interessant, um sich eine gute Übersicht über das Produktsortiment von Ados zu verschaffen.
Was jedes Mal immer wieder interessant und für mich erstaunlich ist, ist dass der Geschäftsführer (als einziger aller deutschen Hersteller) mich weder begrüßt noch ein Wort mit mir wechselt, trotz gemeinsamer Projekte. Immer wieder spannend.
Afriso, Halle 11.1 Stand E86
Der für mich schnellste und uninteressanteste Messestand war von der Firma Afriso. Hier wurden nur uralte Produkte des Herstellers LogiDataTech unter dem Afriso Label ausgestellt.
Auf Nachfrage wurde mir dazu mitgeteilt, dass aktuell nichts Neues im stationären Gaswarngeräte-Bereich geplant sei.
Bernt Messtechnik, Halle 11.1 Stand F73
Einer, der wenigen Gaswarngeräte-Aussteller welcher kein Hersteller ist, war Bernt-Messtechnik. Der Besuch am Messestand der Firma Bernt-Messtechnik war sehr interessant. Allerdings vorwiegend für anspruchsvolle Anwendungen, welche sich im Industriebereich oder teilweise schon in den Analyse-Bereich bewegen. Hier konnte man Hintergrundinformationen erhalten, welche sich auf verschiedenste Hersteller und Lösungsansätze bezog.
Die Neuheiten bzw. Lösungsansätze hier aufzulisten wäre sicherlich für Herrn Bernt problemlos möglich, für mich jedoch in kurzer Form nicht. Als Partner von zahlreichen großen Herstellern macht es immer Sinn auch einmal bei Bernt-Messtechnik nach einer Lösung zu schauen, wenn es anspruchsvoll ist. Besonders hervorzuheben ist deren Systembau, welcher sehr viel Erfahrung mit absaugenden Systemen hat und somit für und mit MSA Produkten entsprechende Lösungsansätze anbieten kann, was MSA selber so nicht anbieten könnte.
Ich persönlich fand die Gespräche und Informationen sehr spannend und werde bei der nächsten Messe sicherlich wieder vorbei schauen.
Dräger, Halle 11.1 Stand C75
Als größter deutscher Hersteller in Sachen Gaswarntechnik war die Firma Dräger an dieser Achema mit einem sehr kleinen Stand (für Dräger Verhältnisse) auf der Achema 2024 vertreten. Ich selber kenne noch Achema Veranstaltungen, da hatte Dräger einen Großteil einer Halle.
Auch das Personal war sehr überschaubar. Da keiner der mir bekannte Vertriebler oder Gebietsleiter für die Messe eingeplant war, war der Standbesuch für mich sehr enttäuschend und nach den bisherigen Achemas welche ich kenne sehr „Dräger untypisch“.
Somit hätte ich mich mit einem Produktspezialisten unterhalten „müssen“ (welcher zu dem Zeitpunkt nicht einmal da war), was mir aber Angesicht der Tatsache, dass es keinerlei neue stationäre Produkte seit der Achema 2022 gab, reine „Zeitverschwendung“ gewesen wäre.
Für mich persönlich somit ein sehr enttäuschender Standbesuch bei Dräger.
Einzigst zu erwähnen vom Dräger Stand ist der Gaswarn-Roboter-Hund „BostonDynamics“, welcher rund um den Messestand mittels Fernbedienung unterwegs war.
GfG, Halle 11.1 Stand A75
Auf dem Messestand der Firma GfG begrüßte mich Herr Osterholz. Herr Hübner konnte an dem Termin leider nicht teilnehmen, weil er zur Messe Sensor+Test wollte und schon dorthin unterwegs war.
Neuheiten direkt für die Achema gab es seitens GfG nicht, aber es gab in den letzten Monaten bereits zahlreiche Neuheiten. Zum Beispiel die patentierte Lösung ACDC womit es möglich ist alte Transmitterleitungen für neue GfG-BUS-Technik weiter zu verwenden.
Oder die Integration von mobilen Gaswarngeräten in stationäre Gaswarnanlagen. Hier wird der Transmitter als Empfänger genutzt an welchen das mobile Gerät seinen Alarm sendet und darüber dann die Gaswarnzentrale die Schaltmaßnahme ausführt. Natürlich inkl. entsprechender Software und Touch-Displays.
Und natürlich das D-ReX System als Alternative zur Honeywells Midas Anlage mit den Sensorlösungen von der Firma Sensorix, an welcher Herr Hübner beteiligt ist. Das D-ReX System findet seine Lösungsansätze natürlich auch noch in anderen Bereichen abseits der Halbleiter-Branche.
Zusätzlich gibt es auch noch eine neue Gaswarnzentrale der GMA-400-Serie welche es ermöglicht bis zu 128 BUS-Transmitter oder auch einzelne analoge Transmitter in ein BUS-System zu integrieren.
Also alles in allem ein sehr interessanter Messeauftritt mit sehr interessanten Produkten.
Teledyne-Oldham, Halle 11.1 A75
Auf dem Messestand der Teledyne-Oldham Group wurde ich von dem letzten verbliebenen deutschen Vertriebsaußendienstler Christoph Iserloh beraten.
Der Messestand war sehr überschaubar (klein) unter Berücksichtigung der Konzerngröße. Auch die technische Darstellung von Produkten entsprach mehr einem kleinen Marktteilnehmer wie der eines Global-Players. Zum Beispiel wurde eine neue Software mit Display für das MX62 (früher WinPro) mittels Display in einer Zeichnung dargestellt.
Als weitere Neuheit bewirbt man bei Teledyne die „MEMS“ Sensoren, welche den MPS-Sensoren gleichzusetzen sind.
Ein weiteres Highlight ist die Möglichkeit, Wasserstoff mittels Laser zu erfassen, was bereits von Neo-Monitors und Bernt-Messtechnik seit einiger Zeit beworben wird.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Teledyne-Oldham in Arras/Frankreich sein Engineering weiter ausgebaut hat und viele Projektierungsleistungen anbieten kann. Genauso ist das Produktportfolio in Sachen Gaswarnzentralen und BUS-Produkten stetig weiter ausgebaut worden.
Was man allerdings komplett dabei vergessen hat, ist der deutsche Markt. Was hilft ein Engineering in Arras/Frankreich, wenn es für Deutschland und in Deutschland gebraucht werden würde.
Somit sieht die deutsche Teledyne Strategie so aus immer mehr auf Partner und Anlagenbauer zu verlagern, so wie dies bereits in einem Beitrag von mir ausführlich berichtet wurde.
Nun ist seit dem Beitrag einiges an Zeit verstrichen, der Inhalt hat sich aber zum heutigen Zeitpunkt in der Form bestätigt, dass man im Vertriebsbereich und Engineering verstärkt auf Partner aus Deutschland ausweicht, statt dies mit eigenem Know-How und Personal aus Deutschland umzusetzen.
So ein wenig erscheint es dann sehr merkwürdig, wenn man 65 Jahre Winter feiert, wenn es von Winter gar nichts mehr (außer Reste der WinPro) gibt. Einfach schade und „makaber“.
Prosense, Halle 11.1 Stand G74
Der türkische Hersteller Prosense war mit seiner deutschen Tochtergesellschaft das erste Mal Aussteller an der Achema in Frankfurt.
Der Beginn war noch etwas holprig und mit kleinem Budget kann man nicht solche Messestände wie Dräger kreieren, aber für die erste Achema war es schon recht gut und kam auch bei den Fachbesuchern gut an.
Natürlich drehte sich dort vieles um den weltweiten Export, aber auch viele deutsche Kunden haben sich dort informiert.
Die auffallend grünen Produkte sind zum einen durch ein sehr interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis sehr interessant, zum anderen auch durch die vielen Zulassungen, welche die Produkte aufweisen. Der Unterschied zu manch anderem ausländischen Hersteller ist hierbei, dass man direkt Produkte für den deutschen Markt entwickelt und zugelassen hat, auch wenn man zu diesem Zeitpunkt gar noch keine deutsche Tochtergesellschaft hatte (Beginn 2023).
Ein weiterer interessanter Punkt ist hierbei, dass man direkt alle Produkte in BUS-Technik anbietet und somit kein Mischsortiment aus alten analogen und neuen digitalen Produkten hat. Dies macht es für den Kunden deutlich übersichtlicher und einfacher.
Als Neuheit gab es hier einen neuen Ex-Transmitter, welcher eine preisliche Lücke zwischen den Top-Ex-Transmitter und den „Nicht-Ex-Transmittern“ schließt und somit für Ex-Projekte ohne hohe Anforderungen sicherlich sehr interessant sein dürfte.
Zusätzlich ist Prosens auch ein Hersteller von Ex-Alarmierungsprodukten, welche ebenfalls dort ausgestellt wurden.
Bieler+Lang, Halle 11.0 Stand A56
Einer der interessantesten Messestände war für mich der Stand von Bieler+Lang. Hier wurden die meisten Neuheiten ausgestellt. Dies hat den Hintergrund, dass Bieler+Lang zur schwedischen Safe Monitoring Group gehört (neustes Mitglied seit dieser Woche die Schweizer Firma MEMS) und somit nun Produktlösungen der Gruppe anbietet, wo selber die Neuentwicklungen fehlten.
Hier wurden mir die Produkte von der Geschäftsführerin Frau Dussa und Herrn Hal Collier von der Firma IGD/England erklärt.
Es sieht so aus, dass Bieler+Lang nun seine Lücken in Sachen Bus-Technik und teilweise Ex-Produkten nun mit den Produkten des englischen Herstellers IGD schließt. Die Produkte werden auf Bieler+Lang gelabelt und sollen auch teilweise bei Bieler+Lang für die Gruppe gefertigt werden.
Daraus ergeben sich natürlich sehr viele interessante Lösungsansätze und Bieler+Lang hat seine Konkurrenzfähigkeit damit kurzfristig extrem gesteigert.
Ohne in technische Details einzusteigen, kann man dies als sehr interessante und positive Entwicklung verzeichnen, was die Marktstellung von Bieler+Lang sicherlich festigt und ausbaut.
Zur Technik wird ein zweiadriger BUS eingesetzt mit verschiedensten Modulen wie BUS-Not-Aus oder die Anbindung von analogen Meldungen in den digitalen BUS. Bei dem BUS-Typ handelt es sich um eine IGD-Eigenentwicklung, also keinen standardisierten BUS.
Dies sehe ich als Nachteil bei vielen Projekten, aber dies wird sich mit der Zeit zeigen.
Dazu gehören dann natürlich auch die passenden Auswerteeinheiten, welche ebenfalls von IGD stammen und auf Bieler+Lang gelabelt werden, bis zur Produktion im eigenen Hause.
Ohne negativ wahrgenommen zu werden, habe ich bisher mit Produkten von Herstellern außerhalb von Deutschland nicht immer gute Erfahrungen gemacht, da diese oftmals nach anderen Maßstäben und der Beachtung anderer oder keiner Normen entwickelt wurden. Ich bevorzuge immer in Deutschland oder für Deutschland entwickelte Produkte. Was aber die positive Entwicklung bei Bieler+Lang nicht einschränken soll.
Es lohnt sich somit sich die Lösungsansätze bei Bieler+Lang einmal näher anzuschauen, da sich einiges getan hat und sicherlich der eine oder andere Marktbegleiter es nun etwas schwerer bei Gegenangeboten zu Bieler+Lang haben wird, besonders wenn man immer noch mit analoger Technik unterwegs ist.
Über die Preise liegen mir noch keine Informationen vor, allerdings wird sich dies sicherlich im Zuge von Projekten zeigen, wie konkurrenzfähig die Preisgestaltung nun aussehen wird.
KIMESSA, Halle 11.0 Stand B51
Wie bereits seit Jahrzehnten war auch wieder der Gaswarngeräte Hersteller KIMESSA aus der Schweiz mit einem Stand an der Achema vertreten. KIMESSA kommt als kleiner Hersteller immer wieder zur Achema, da man dort an einem Tag alle seine weltweiten Händler bzw. Distributoren einlädt und am Abend nach der Messe noch weiter feiert.
Den Messestand hat man nun im Vergleich zu den letzten Messeständen mit einem Tresen-Prinzip aufgebaut. Auf dem großen Display an der Ecke flimmerte lediglich ein Bildschirmschoner (zumindest jedes Mal, wenn ich dort vorbeikam).
Die Produkte waren in drei Vitrinen-Säulen untergebracht und technisch angeschlossen war nichts. Dies dürfte sicherlich auch dem geringen deutschen Personal geschuldet sein, welches ein Messeaufbau/Anschluss sicherlich schwierig gemacht hätte. So mussten die Produkte nur eingeräumt werden und fertig war der Aufbau.
Auf dem Bild sehen Sie alle Stand-Mitarbeiter aus der Schweiz bis auf die asiatische Dame und deren Sohn, deutsche Mitarbeiter waren für mich nicht wahrnehmbar.
Zu den Produkten gibt es keine bahnbrechenden Neuheiten, lediglich ein paar BUS-Zusatz-Produkte wurden dort neu hinzugenommen.
Passend zur Messe hat man die seit 2016 ungepflegte Internetseite komplett erneuert, welche nun optisch sehr ansprechend aussieht.
Seit 2018 erleidet die deutsche KIMESSA GmbH eine reine „Umsatz-Talfahrt“und ist im Gaswarngeräte-Markt in Deutschland kaum noch wahrnehmbar. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Mitarbeiteranzahl in Deutschland aus, welche aktuell sehr niedrig ist. Damit dürfte dann auch erklärt sein, warum ein Servicetechniker (ehemals Industriemechaniker bei TROX X-Fans, Bad Hersfeld) nun als Hauptansprechpartner für Deutschland aufgeführt wird.
Aber genau dies ergibt die Fragestellung wie ein Industriemechaniker als Servicetechniker für Gaswarngeräte alleine eingesetzt werden kann? Wo ist der Elektromeister dazu oder die ausgebildetet Elektrofachkraft? Was ist mit der Beachtung und Einhaltung deutscher Regelwerke, Normen und auch Berufsanforderungen?
Bevor sich der Eine oder Andere fragt warum abseits der Messe diese Infos:
Wer meine Beiträge kennt, weiß dass ich ein Gegner von unlauterem Geschäftsgebaren und der absichtlichen Missachtung von deutschen Regeln und Normen bin. DESHALB.
Alternativ könnte ich zu diesem Hersteller auch einen kompletten Beitrag verfassen, denn „Stoff“ dazu gibt es leider genügend, ähnlich wie bei dem einen oder anderen deutschen Hersteller.
7 Solutions, Halle 11.0 Stand B58
Im Zuge meines Rundgangs kam ich auch am Stand des niederländischen Herstellers und Händlers 7 Solutions vorbei. Stationär bewarb man hier einzelne Produkte von Honeywell und anderen. Dies war für mich aber nicht so interessant, da es sich nicht um den Hersteller handelte und die Produktausstellung auch sehr überschaubar war. Ansonsten lag der Schwerpunkt eindeutig bei den tragbaren Gaswarngeräten verschiedener Hersteller und ganz besonders von Watch Gas.
Hier unterhielt ich mich lange mit dem kompetenten Spezialisten für tragbare Gaswarngeräte Irek Warmowski, welchen ich sehr schätze.
Überschneidungen zur Gaswarnbranche
Natürlich waren auch diverse Zulieferer wie z. B. die Firma Bühler, MRU und andere mit Messeständen vertreten, auf welche ich an dieser Stelle nicht näher eingehe, da mir die Zeit für die Gespräche dort fehlte.
Meine Favoriten
Bezüglich der besuchten Messestände war für mich persönlich der Stand der Firma Bieler+Lang am interessantesten, da hier die meisten neuen Produkte und Lösungen ausgestellt waren und es viel neues in Sachen Produkte zu erfahren gab.
Gefolgt von GfG, welche in den letzten Jahren viele neue Produkte und Lösungen herausgebracht haben und diese auch gut in Szene zu setzen wissen.
Und wenn man es etwas „spezieller“ wünscht, dann war der Messestand von Bernt- Messtechnik ein interessanter Anlaufpunkt, da man hier sehr interessante fachliche Informationen zu einzelnen Produkten erfahren konnte, welche aber schon in den analytischen Bereich hineinreichen.
Zusammenfassend
Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Achema 2024 deutlich besser besucht war wie 2022. Natürlich wird jeder Aussteller andere Erfahrungen machen, da es von vielen einzelnen Faktoren abhängig ist wie gut der jeweilige Messestand besucht wurde. Auf jeden Fall waren gefühlt mehr Besucher da wie 2022 aber sicherlich weniger wie zu den sehr guten Zeiten der Achema vor Corona.
Ich selber empfand die Messe in Sachen stationäre Gaswarnanlagen als sehr interessant und ärgere mich ein wenig nicht drei Tage eingeplant zu haben.
Es waren weniger die Neuheiten, welche überschaubar waren, sondern vielmehr der fachliche Austausch und dass „sich mal wieder sehen“ was diese Messe für mich sehr interessant gemacht hat. Natürlich ist die Tatsache, dass nahezu alle Hersteller in einer Halle und einer Ebenen waren sehr angenehmen, da man dadurch sehr kurze Wege hatte.
Warum sich zwei Hersteller eine Ebene tiefer „verirrt“ haben, ist mir leider nicht bekannt und sicherlich schade.
Was ich vermisse
Was ich bei allen BUS-Lösungen nahezu aller Anbieter immer noch vermisse und als nicht zu Ende gedacht ansehe, sind die fehlenden BUS-Alarmierungen. In der Tat können einige Anbieter analoge Meldungen in einen BUS integrieren, aber warum nicht Meldungen direkt im BUS betreiben. Diverse Anbieter wie Höte liefern bereits MOD-Bus fähige Produkte. Hier ist sicherlich bei nahezu allen Anbietern noch viel Luft nach oben und diverse Schweizer Hersteller einen Schritt weiter.
Auch vermisse ich Lösungsansätze mit geprüften Sensorlösungen für verlängerten Wartungszyklus. Es gibt einige neue Methoden und auch Sensoren, um die Sensortechnik stabiler in Sachen Sensordrift und Ausfällen zu machen. Leider spiegelt sich diese Entwicklung immer noch nicht in Produkten ab, welche gemäß der EN-Normen geprüft sind und zuverlässig für einen verlängerte Wartungszyklus eingesetzt werden können.
Achema 2027
Ich hoffe, dass die nächste Achema im Juni 2027 wieder mehr zur Leitmesse für die Gaswarngeräte-Hersteller wird und Ihren Status als „Leitmesse“ wieder ausbauen kann.
Leider sehen dies zahlreiche Hersteller nicht so und verlagern ihre Messeauftritte mehr auf entsprechende Fachmessen (z. B. die Chillventa, wo langsam alle vertreten sind). Dies macht sicherlich auch Sinn. Allerdings sollte man beachten, dass die Achema die Messe der Chemie-Industrie ist. Und jeder Gaswarngeräte-Hersteller welcher dort Produkte verkaufen möchte sollte auch auf der Messe Achema vertreten sein.
Wenn man sich mit den Anwendern der Chemie-Industrie unterhält, dann kennen diese oftmals nur die bekannten großen Namen. Wenn man dies hinterfragt, dann ist auch der fehlende Messeauftritt an der Achema ein Puzzelteil warum man in dieser Branche weder bekannt ist noch berücksichtigt wird.
Wenn also ein Hersteller angibt in allen Branchen tätig zu sein, dann stellt sich automatisch die Frage: Wo ist der Messeauftritt bei der Achema?
Schlusswort
Ich wünsche allen erfolgreiche und gute Geschäfte und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen.
Tel. 06004 79297 0
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